Der Manchester Terrier
Einen Hund beschäftigen

Der Manchester Terrier

Bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI) wird der Manchester Terrier unter der Standard-Nummer 71 geführt. Bis er in die FCI-Gruppe 3 – Terrier – aufgenommen wurde, verging eine lange Zeit.

Herkunft

Er wurde bereits im 17. Jahrhundert erwähnt. Zu dieser Zeit waren aber die verschiedenen Terrier-Rassen noch nicht in ihrer heutigen Form bekannt und beschrieben. Thomas Bell teilte die englischen Terrier 1837 ein in die Gruppe der kurzbeinigen schottischen Terrier, die zottiges Fell hatten, und die Gruppe der englischen Terrier, die längere Beine hatten, einen spitzen Fang und ein glattes, schwarz-rotes Fell.

In diese „Urterrier“ wurden der altenglische weiße Terrier und der Whippet oder das italienische Windspiel eingekreuzt. Ende des 19. Jahrhunderts durften die Hunde nicht mehr kupiert werden. Bis dahin waren die Ohren der Terrier in die gewünschte Form kupiert worden.

Neubeginn der Zucht

Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu drastischen Rückgängen in der Zucht. Da es nicht mehr gestattet war, die Ohren in die gewünschte Form zu kupieren, stellte sich heraus, dass die Terrier verschiedene Ohrformen hatte. Mitte der 1960er Jahre züchtete man schließlich die nach vorne fallenden Kippohren in V-Form. Sein edles und feines Äußeres und seine Schnelligkeit machten ihn für die Jagd, aber auch als Gesellschaftshund interessant.

Vom Rattler zum Familienhund

Bereits im 19. Jahrhundert wurde er als Rattler, also als Rattenfänger in Haus und Hof eingesetzt. Da er schnell und präzise bei der Rattenjagd ist, wurde er gerne bei Wetten eingesetzt, bei denen die Hunde mit Ratten in eine kleine Arena gesperrt wurden und auf den Ausgang dieser Begegnungen gewettet wurde.

Heute ist er ein gern gesehener Familienhund, dessen kurzes, tiefschwarz glänzendes Fell mit der intensiven mahagonifarbenen Lohe, die sich von dem Schwarz abgrenzen soll, kaum haart. Das macht ihn auch geeignet für Allergiker. Er ist kompakt und muskulös, dabei aber elegant und wird von Nichtkennern schon mal mit dem deutschen Pinscher verwechselt.

Charakter

Der Manchester Terrier ist ein intelligenter, lebhafter und stolzer Hund, der sehr wachsam, arbeitsfreudig und mutig ist, dabei aber auch fröhlich, sensibel, anschmiegsam und treu. Er spielt gerne mit Kindern und ist Fremden gegenüber misstrauisch. Als Wachhund beschützt er sowohl seine Familie als auch das ihm zugehörige Gebiet. Er bellt eher, kann aber auch schon mal einem Fremden in die Schuhe beißen, wenn er sich entscheidet, dass Gefahr droht.

Als lebhafter Hund muss er ausgelastet werden und ist daher für den Hundesport zu haben; Agility, Dog Dance oder auch Obedience sind Trainingsmethoden, die ihm liegen. Wie allen Terriern wird ihm ein gewisser Eigensinn nachgesagt. Wird er liebevoll und konsequent erzogen, ist er ein idealer Familien- und Begleithund.

Mit 38 Zentimetern Widerristhöhe bei Hündinnen und 40 bis 41 Zentimetern bei Rüden ist er ein eher kleiner Hund. Er sollte zwischen acht und zehn Kilogramm wiegen. Das durchschnittliche Höchstalter liegt bei 14 Jahren.

Zwar liebt er es, sich im Garten zu bewegen, bei entsprechendem Auslauf kann der Manchester Terrier aber auch einer Wohnung gehalten werden. Als Hund, der zur Jagd gezüchtet wurde, muss man immer mit seinem Jagdtrieb Rechnung halten.